Mein Name ist Eva Sturm, geb. 1968. Ich führte ein zufriedenes Leben und war immer bei bester Gesundheit.
Bis zum 8. Juni 2015 – erster Verdacht auf Brustkrebs. Eine Woche später bestätigt mit Krebszellen in Anfang- bis Endstadien. Plötzlich eine Krebspatientin, trotz regelmässiger Kontrollen und keine gesundheitlichen Vorkommnissen.
Die Ohnmacht ist gross, eine Leere – kein klarer Gedanke mehr möglich.
Meine Eigenschaft immer „stark“ und „positiv“ zu sein, erwies sich nun persönlich als bester Freund und Beschützer. Aber es war trotzdem ein täglicher Kampf um nicht an dieser Diagnose zu zerbrechen. Das Wort „Warum (ich)?“ war für mich nur ein kurzer Gedanke, das Wort „wozu“ war passender. Letzteres kann ich nach so vielen schweren Monaten für mich beantworten!
Operationen, Chemotherapien, Bestrahlung, Medikamente mit Nebenwirkungen, ein Jahr lang monatlich Herceptin, Jobverlust, Müdigkeit, Schmerzen, Gewichtszunahme, Antihormontherapie mit täglichen Nebenwirkungen … mit all dem musste ich lernen umzugehen! Das Schlimmste aber war mein Spiegelbild, nicht mehr wieder zu erkennen, nachdem ich Haare, Brauen und Wimpern auch noch verloren hatte. Ein Drama… ein Jammer! Und dann kam die totale Abkapselung von der Aussenwelt.
Heute ist der 3.5.2017. Ich sitze am Rand meines Spitalbettes und schreibe diese Zeilen. Meine 4. Operation ist gestern erfolgreich über die Bühne. Mit einem dankbaren Lächeln schlief ich mit der Narkose ein und mit einem dankbaren Lächeln wurde ich wieder wach. Der Port für die Infusionen, ein ständig guter Begleiter, ist nun auch entfernt worden. Allgemein noch gebliebene Beschwerden der ganzen letzten Zeit sind jetzt nur noch Lappalien. Mein Körper und ich sind ein gutes Team und haben all das geschafft.
Vielleicht tönt es für den Einen oder Anderen eigenartig wenn ich sage „Ich bin froh, dass ich all das er(durch)leben durfte…“
ES GEHT MIR SEHR GUT und mein OPTIMISMUS wurde durch all diese Strapazen noch stärker. Das alte Leben ist vorbei, vielen Türen haben sich geschlossen, aber viele neue Türen mit neuen erfrischenden Gedanken wurden mir geöffnet.